Dörrobstmotten – so erkennst du sie

Titelbild Lebensmittelmotten bekämpfen
Titelbild Lebensmittelmotten bekämpfen

Die Dörrobstmotte ist eine der häufigsten Mottenarten, die sich in deinem Zuhause breit und sich über deine Lebensmittel her machen. Weitere Motten in deinem Zuhause kannst du auf unserer Übersichtsseite zu den unterschiedlichen Mottenarten identifizieren.

Inhaltsübersicht

Schlupfwespen: DAS Mittel gegen Dörrobstmotten

Wenn die Dörrobstmotten deine Lebensmittel befallen haben, helfen Schlupfwespen weiter:

Schlupfwespen sind:

  • kaum wahrnehmbare 0,4mm kleine Nützlinge
  • der in der Natur vorkommende natürliche Feind der Motte
  • total ungefährlich (sie fliegen nicht und haben es nur auf die Motteneier abgesehen, die sie parasitieren und somit die Brut der Motten eliminieren).

Schlupfwespen-Kärtchen werden idealerweise über einen Zeitraum von 6-9 Wochen in die Nähe der Mottennester gelegt. Danach hast du Ruhe!

Schlupfwespen finden schon seit einiger Zeit in der Landwirtschaft als Nützling und Alternative zu Chemie Anwendung. Nutze sie wie die Profis in deinem Zuhause.

Besonders effektiv kannst du mit Schlupfwespen Lebensmittelmotten bekämpfen
Schlupfwespen sind das natürlichste und effektivste Mittel gegen Dörrobstmotten

Woran erkenne ich Dörrobstmotten (Plodia interpunctella)?

Dörrobstmotten (Plodia interpunctella) durchlaufen wie alle Falter unterschiedliche Entwicklungsstadien. Wenn du die Falter herumschwirren siehst, kannst du mit Sicherheit davon ausgehen, dass deine Lebensmittel befallen sind. Deine trockenen Lebensmittel sind dann zumeist von Gespinsten durchzogen (verklumpen oft die befallenen Lebensmittel, sehen ein bisschen aus wie Spinnweben) – und darin findest du dann Larven aber auch Eier und den Kot der Dörrobstmotte.

Perfekte Lebensbedingungen für Dörrobstmotten

Temperatur: Dörrobstmotten bevorzugen warme Umgebungen. Die ideale Temperatur für ihre Entwicklung liegt zwischen 20°C und 30°C. Bei diesen Temperaturen entwickeln sie sich am schnellsten. Temperaturen unter 10°C verlangsamen ihre Entwicklung erheblich oder stoppen sie ganz. Temperaturen über 35°C können für sie tödlich sein.

Luftfeuchtigkeit: Eine mittlere bis hohe Luftfeuchtigkeit (ca. 50-70%) ist optimal für die Entwicklung der Motten. In sehr trockenen Umgebungen trocknen die Larven aus und können sich nicht gut entwickeln.

Nahrungsverfügbarkeit: Dörrobstmotten benötigen eine konstante Nahrungsquelle, vorzugsweise trockene, kohlenhydrathaltige Lebensmittel. 

Dunkelheit und Verstecke: Sie bevorzugen dunkle und ungestörte Orte, insbesondere für die Eiablage und die Verpuppung. Schränke, Vorratsräume oder Ritzen in Küchen bieten ihnen optimale Bedingungen.

Aussehen der Dörrobstmotte

Falter

Der erwachsene Falter der Dörrobstmotten hat eine Körperlänge von ca. 8-10 Millimetern. Motten haben 2 Paar Flügel: Die Vorderflügel dieser Lebensmittelmottenart sind in der Regel hellgrau bis grau-gelb gefärbt und in zwei Bereiche „eingeteilt“. Besonders auffällig sind hier die rötlichen bis kupferfarbenen Binden an der Spitze der Vorderflügel, die sich wiederum von einer dunkleren Färbung abheben und einen metallischen Glanz haben – so kannst du sie besonders gut von anderen Mottenarten unterscheiden. Die Hinterflügel sind hellgrau. Dörrobstmotten haben eine Flügelspannweite von 12-18 mm. 

Der Flug der Dörrobstmotten wird oft als unregelmäßig und flatternd beschrieben. Die Falter fliegen in eher schlingernden und zickzackartigen Bahnen, was ihnen ein leicht chaotisches Erscheinungsbild verleiht. Dieser ungleichmäßige Flugstil macht es schwieriger, sie gezielt zu fangen oder mit der Hand zu erwischen.

Im Gegensatz zu einigen anderen Mottenarten, die geradliniger und ruhiger fliegen, wirkt der Flug der Dörrobstmotte eher nervös und hektisch. Sie sind überwiegend in der Dämmerung und nachts aktiv, können aber auch tagsüber herumfliegen, besonders in der Nähe von befallenen Vorräten oder bei hellem Kunstlicht.

Mottenart Dörrobstmotte

Larven

Die Larven sind kleine Raupen, die eine Länge von bis zu 17 mm erreichen. Ihr Körper ist:

  • weißlich bis gelblich gefärbt
  • mit einem braunen Kopf
  • sie können je nach Nahrung auch einen leicht rosa oder grünlichen Farbton annehmen

Die Raupen sind die eigentlichen Schädlinge, da sie sich von den Vorräten ernähren. Man findet sie häufig in getrockneten Lebensmitteln, wo sie feine Gespinste hinterlassen, die die Nahrungspartikel miteinander verknüpfen. Wenn die Larven ausgewachsen sind, verlassen sie oft die Nahrungsquelle und suchen sich einen ruhigen Platz, um sich zu verpuppen. Dazu kriechen sie manchmal auch an Wände oder Decken.

Gespinste

Die Gespinste sind oft das erste Anzeichen für einen Befall. Diese feinen, klebrigen Fäden werden von den Larven beim Fressen hinterlassen. Die Gespinste können Lebensmittel verklumpen und sind oft ein Hinweis darauf, dass sich die Larven bereits in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befinden.

Eier

Die Eier sind winzig, 0,3-0,5 mm im Durchmesser und kaum mit bloßem Auge zu erkennen. Ihre Farbe ist weißlich. Die Weibchen legen ihre Eier in oder nahe an geeigneten Nahrungsquellen ab, wie getrockneten Früchten, Nüssen, Getreideprodukten oder Schokolade.

Wie genau sieht der Lebenszyklus der Dörrobstmotte aus?

Der gesamte Lebenszyklus der Dörrobstmotte dauert, abhängig von den Umweltbedingungen, in der Regel 4 bis 6 Wochen, kann aber in kühleren Umgebungen deutlich länger dauern. Der Zyklus besteht aus mehreren Stadien:

  • Ei: Die Weibchen legen 100 bis 400 winzige Eier (ca. 0,3-0,5 mm groß) – direkt auf oder in der Nähe von Nahrungsquellen ab. Die Eier schlüpfen je nach Temperatur nach 2 bis 14 Tagen.

  • Larve: Die Larven beginnen sofort mit dem Fressen und durchlaufen insgesamt 5 Larvenstadien. Sie können eine Länge von bis zu 17 mm erreichen. Ihre Entwicklungszeit hängt stark von der Temperatur ab und dauert im Schnitt 2 bis 5 Wochen

  • Verpuppung: Nach dem letzten Larvenstadium verlassen die Larven die Nahrungsquelle und suchen sich geschützte Orte um sich zu verpuppen. Dieser Vorgang dauert etwa 1 bis 3 Wochen.

  • Falter: Nach der Verpuppung schlüpfen die erwachsenen Falter. Diese leben in der Regel 7 bis 10 Tage und nehmen keine Nahrung mehr zu sich. Ihr einziges Ziel ist die Paarung und die Eiablage, um den Zyklus zu beginnen – sie paaren sich kurz nach dem Schlüpfen.

Wovon ernähren sich Dörrobstmotten?

Die Larven der Dörrobstmotte haben einen breiten Speiseplan und ernähren sich von vielen Arten trockener, kohlenhydrathaltiger Lebensmittel. Zu ihren bevorzugten Nahrungsquellen gehören:

  • Getreideprodukte: Mehl, Reis, Haferflocken, Nudeln, Müsli, Maismehl
  • Trockenfrüchte: Rosinen, Datteln, Feigen
  • Nüsse: Mandeln, Erdnüsse, Walnüsse
  • Samen: Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne
  • Schokolade und Süßigkeiten
  • Tierfutter: Vogelfutter, Fischfutter oder getrocknetes Tierfutter

In den befallenen Lebensmitteln hinterlassen die Larven Gespinste, Kot und Fraßreste, die die Lebensmittel ungenießbar machen. Sie können auch in Lebensmittelverpackungen eindringen, wenn diese nicht fest genug verschlossen sind und fressen sich sogar durch Plastik.

Dörrobstmotten erkannt - wie bekämpfe ich sie?

Dörrobstmotten verbreiten sich schnell in deinen Lebensmitteln. Zunächst einmal solltest du diese gründlich untersuchen und aussortieren. Bringe die aussortierten Lebensmittel direkt nach draußen in die Tonne und bewahre den Müll nicht zu lange auf. Sauge deine Schränke aus und wische sie mit Essigwasser aus. Dann solltest du deine trockenen Lebensmittel unbedingt in luftdichten Behältern aufbewahren und Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten zum Einsatz bringen!

Hier findest du mehr dazu, wie du Lebensmittelmotten effektiv bekämpfst und wie du Schlupfwespen richtig anwendest und wieso Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten so gut wirken.

Picture of Hier schreibt: Cordula Becker, Redakteurin & Expertin für Haushalt & Garten bei Hey Nature

Hier schreibt: Cordula Becker, Redakteurin & Expertin für Haushalt & Garten bei Hey Nature

Cordula Becker ist Redakteurin für die Bereiche Haushalt und Garten und arbeitet bereits seit 3 Jahren für Hey Nature aus Bonn. Besonders gut kennt sie sich mit den Themen Haustiere, Pflanzenpflege und Schädlinge aus und berät Klienten seit Jahren zum Thema Nützlinge. Cordula recherchiert mit Leidenschaft und Expertise die effektivsten, aber dabei auch natürlichsten und nachhaltigsten Lösungen für alle Probleme rund ums Thema Haushalt, Familie und Garten.

Hey Nature ist ein seit 2014 bestehendes Familienunternehmen, welches sich nachhaltigen Lösungen für alltägliche Probleme verschrieben hat und hierzu natürliche Leistungen, Wirkweisen und Produkte anbietet.

Quellen

  • Leong, X. Y., et al. (2014). „Life history and biology of the Indianmeal moth, Plodia interpunctella (Hübner).“ Journal of Stored Products Research, 59, 22-30.

  • Mohandass, S., Arthur, F. H., Zhu, K. Y., & Throne, J. E. (2007). „Biology and management of Plodia interpunctella (Lepidoptera: Pyralidae) in stored products. Journal of Stored Products Research, 43(3), 302-311.

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