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Schlupfwespen im Porträt: Biologie, Vermehrung und Lebensweise
- Thema: Haushalt/Motten
- Aktualisiert am 14.02.2025
- Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin

Ob in der Küche oder im Kleiderschrank – Motten sind unerwünschte Gäste, doch zum Glück gibt es Schlupfwespen! Diese winzigen, kaum sichtbaren Insekten sind wahre Meister der Schädlingsbekämpfung. Erfahre in diesem Artikel alles über die Schlupfwespe Trichogramma Evanescens, ihre erstaunliche Lebensweise und warum die kleinen Helden so effektiv gegen Motten wirken.
Das Wichtigste vorab - so erkennst du, ob du Kleidermotten hast
- Schlupfwespen ist der Übergriff für eine Familie von Insekten, die auf natürliche Weise den Lebenszyklus anderer Insekten unterbrechen und so dabei helfen, potenzielle Schädlinge zu kontrollieren. Mit den uns bekannten Wespen haben sie nicht viel gemein.
- Trichogramma-Schlupfwespen sind mit knapp 0,4 Millimeter Körperlänge äußerst klein, sie können weder richtig fliegen noch stechen.
- Die Nachkommen der Schlupfwespen-Art Trichogramma evanescens ernähren sich von den Eiern verschiedener Mottenarten – und unterbrechen so den Lebenszyklus der Motten.
- Schlupfwespen werden seit vielen Jahrzehnten als Nützlinge in Landwirtschaft, Haushalt und Gewerbe eingesetzt, um Pflanzen- und Vorratsschädlinge natürlich und giftfrei zu bekämpfen: wie z.B. Lebensmittel- und Getreidemotten, Kohlweißling oder Schildläuse.
Inhaltsübersicht
Unser Top-Tipp gegen Lebensmittelmotten
Als natürlichstes und effektivstes Mittel gegen Lebensmittelmotten gelten Schlupfwespen. Denn diese nur 0,4 mm kleinen Insekten sind die natürlichen Feinde der Lebensmittelmotte. Die Nützlinge der Art "Trichogramma evanescens" parasitieren die Motteneier, sodass keine neuen Motten mehr schlüpfen können und die Fortpflanzung der Lebensmittelmotte und somit der Befall gestoppt wird.
Unsere jahrelange Erfahrung zeigt: natürliche Mittel bieten oft die beste Lösung für alltägliche Probleme. So auch Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten!
1. Definition
Was sind Schlupfwespen?
Schlupfwespen, in der Fachsprache Ichneumonidae genannt, sind eine große Familie von Insekten, die eines gemeinsam haben: Sie leben parasitisch. Um ihrem Nachwuchs das Überleben zu sichern, nutzen sie andere Insekteneier oder Insektenlarven als geschützte Brutstätte und legen darin ihre Eier ab. Die heranwachsenden Schlupfwespen-Larven ernähren sich von ihrem Wirt, wodurch dessen Entwicklung gestoppt wird. Deshalb nennt man Schlupfwespen genau genommen auch Parasitoide („echte“ Parasiten fügen ihrem Wirt zwar Schaden zu, lassen ihn aber am Leben).
Auch wenn diese Strategie ein wenig brutal und perfide klingt, ist sie in Wahrheit eine gute Erfindung der Natur: Schlupfwespen kontrollieren andere Insekten-Populationen und sorgen dafür, dass potenzielle Schädlinge nicht überhandnehmen.
Sind Schlupfwespen mit normalen Wespen verwandt?
Nein, nicht wirklich. Mit der „normalen“ Wespe, die dir bei Grillpartys gerne um den Teller surrt, sind Schlupfwespen nur äußerst entfernt verwandt. Schlupfwespen stechen nicht, können nicht fliegen und sind zudem extrem klein. Zwar zählen beide zur gleichen Insektenordnung, nämlich zu den Hautflüglern oder Hymenoptera. Innerhalb dieser Insektenordnung gehören sie aber unterschiedlichen Familien-Clans an: Die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) und die Deutsche Wespe (Vespula germanica) sind sogenannte Faltenwespen (Vespidae). Schlupfwespen bilden eine ganz eigene Familie, die Ichneumonidae. Trotz Namensähnlichkeit haben Schlupfwespen und normale Wespen somit erfreulicherweise nur wenig Gemeinsamkeiten.
Welche Schlupfwespen-Arten gibt es?
Schlupfwespen sind eine enorm artenreiche Insektenfamilie: Allein in Europa sind über 4.000 Schlupfwespen-Arten bekannt, weltweit sollen es mehr als 30.000 sein – und dabei wurden vermutlich noch gar nicht alle entdeckt.
Die Schlupfwespe, die sich als Mottenjägerin einen Namen gemacht hat, nennt sich wissenschaftlich Trichogramma evanescens. Dabei handelt es sich um eine äußerst kleinwüchsige Art, die es auf die winzigen Motteneier abgesehen hat. Es gibt darüber hinaus noch jede Menge andere Schlupfwespen-Arten, die Schädlinge vertilgen und sich so in Haus und Garten nützlich machen: beispielsweise die Habro- und die Bary-Schlupfwespen, die nicht die Eier, sondern die Larven der Lebensmittel- und Kleidermotte parasitieren. Oder auch die Encarsia– oder Coccophagus-Schlupfwespen, die gegen die weiße Fliege oder die Napfschildlaus eingesetzt werden.
Hier geht es zur Übersicht der Schlupfwespen-Arten und gegen welche Schädlinge sie wirken …
2. Aussehen
Wie groß sind Schlupfwespen?
Trichogramma-Schlupfwespen, die gegen Motten eingesetzt werden, sind echte Winzlinge: Ausgewachsene Exemplare messen gerade einmal 0,3 bis 0,4 Millimeter, etwa so viel wie der Punkt am Ende dieses Satzes.
Manche Schlupfwespen-Arten können auch beachtliche Dimensionen erreichen: Tropische Rhyssa-Schlupfwespen werden beispielsweise über 10 Zentimeter lang. Die meisten Schlupfwespen sind entsprechend ihres Namens aber eher klein.
Wie sehen die Eier und Larven der Schlupfwespe aus?
Die Eier der Trichogramma-Schlupfwespen sind winzig klein und werden von der Schlupfwespe direkt in die Motteneier gelegt, so dass man sie normalerweise nicht zu Gesicht bekommt. Dasselbe gilt für die Schlupfwespenlarven, die sich innerhalb des Motteneis entwickeln. Diese sind madenförmig und haben einen weichen, cremefarbenen Körper ohne sichtbare Beine.
Wie sehen erwachsene Schlupfwespen aus?
Trichogramma-Schlupfwespen erscheinen mit freiem Auge nur als kleiner schwarzer Punkt. Würdest du sie unter dem Mikroskop betrachten, könntest du ihre roten Facettenaugen, die geknickten Antennen und die bläulich schillernden Flügel bewundern. Letztere sind oft klein und unterentwickelt, denn die Tierchen krabbeln mehr, als dass sie fliegen.
Die meisten Schlupfwespen-Arten besitzen einen langen, schlanken Körper – viel dünner als „normale“ Wespen und damit der Wespe sehr unähnlich – und die für Insekten typischen Facettenaugen und Antennen. Die Weibchen verfügen über einen Legebohrer, der zwar ähnlich wie ein Stachel aussieht, aber eine ganz andere Funktion erfüllt: Das Tier injiziert damit seine Eier in den Wirtsorganismus (das Mottenei).
3. Nahrung
Wovon ernähren sich Schlupfwespen-Larven?
Schlupfwespen-Larven ernähren sich parasitär von anderen Insektenlarven oder Insekteneiern: Sie fressen diese also von innen heraus auf und stoppen so deren Entwicklung. Trichogramma-Schlupfwespen befallen Lebensmittel- oder Kleidermotten noch im Eistadium, so dass der Lebenszyklus der Motte frühzeitig unterbrochen wird. So kann sich erst gar keine schädliche Mottenlarve entwickeln!
Manche Schlupfwespen-Arten sind als Parasiten sehr wählerisch und haben sich auf eine oder ein paar wenige Insektenarten spezialisiert. Trichogramma-Schlupfwespen sind dagegen anspruchslos: In freier Natur können sie bis zu 150 andere Insektenarten befallen – die meisten davon Motten und andere kleine Schmetterlinge.
Gegen welche Motten helfen Trichogramma-Schlupfwespen?
Die Trichogramma-Schlupfwespen, die du in unserem Shop kaufen kannst, vertilgen sowohl Kleidermotten (Tineola bisselliella) als auch die verbreiteten Arten von Lebensmittelmotten. Informiere dich in unseren weiterführenden Artikeln, woran du die unterschiedlichen Mottenarten erkennen kannst und wie du Schlupfwespen richtig einsetzt.
Gegen welche sonstigen Schädlinge helfen Trichogramma-Schlupfwespen?
Neben den im Haushalt verbreiteten Motten können Trichogramma-Schlupfwespen auch Pflanzenschädlinge wie den Großen und Kleinen Kohlweißling, den Buchsbaumzünsler oder den Pflaumenwickler auf natürliche Weise bekämpfen.
Wie finden Schlupfwespen die Motteneier?
Trichogramma-Schlupfwespen verfügen über Chemosensoren, mit denen sie Motteneier gewissermaßen „riechen“ können. Ist ein Weibchen fündig geworden, dann tastet es die Motteneier mit ihren Fühlern ab, um sicherzugehen, dass nicht schon eine Vorgängerin ihre Eier darin abgelegt hat.
Wovon ernähren sich erwachsene Schlupfwespen?
In freier Natur nehmen erwachsene Schlupfwespen oft Honigtau und andere Pflanzensäfte zu sich. Viele nutzen ihre Wirtsinsekten nicht nur zur Eiablage, sondern stärken sich auch selbst an deren Körpersäften. Das lässt sich auch bei Trichogramma-Schlupfwespen beobachten: Hat ein Weibchen ein Mottenei mit ihrem Legebohrer angestochen, dann leckt es oft die austretenden Tröpfchen auf, bevor es ihre Eier hineinlegt. Wichtig: Die Schlupfwespe ernährt sich nicht von deinen Vorräten und rührt auch deine Kleidung nicht an. Siehe dazu auch den Punkt „Was passiert mit den Schlupfwespen, wenn keine Motteneier mehr da sind?“.
4. Verhalten
Können Schlupfwespen stechen?
Auch wenn der Legebohrer von Schlupfwespen wie ein Stachel aussieht: Er dient nicht zur Abwehr. Fürchten müssen sich davor nur Insektenlarven und Insekteneier. Anderen Tiere und uns Menschen können Schlupfwespen zum Glück nichts anhaben.
Können Schlupfwespen fliegen?
Zwar sind die meisten Schlupfwespen-Arten in freier Natur flugfähig, für Trichogramma evanescens gilt das aber nicht: Die Flügel der Mottenkillerin bleiben unterentwickelt, daher kann sie höchstens ganz kurze Strecken flattern. Meist bewegen sich die Tierchen hüpfend oder krabbelnd fort. Obwohl sie dabei – im Verhältnis zur Körpergroße – recht flott sind, beschränkt sich ihr Aktionsradius auf etwa 1 Meter.
Sind Schlupfwespen gefährlich für Mensch und Tier?
Schlupfwespen interessieren sich nur für ihre Artgenossen – zur Paarung – und für ihre Wirtsinsekten. Uns Menschen oder andere Tiere belästigen sie dagegen nicht: Sie können weder stechen noch beißen und sind auch sonst völlig harmlos und ungiftig. Du kannst Trichogramma-Schlupfwespen gegen Motten also bedenkenlos anwenden, selbst wenn Kinder oder Tiere in deinem Haushalt leben.
Können Schlupfwespen zur Plage werden? Was passiert, wenn die Motten erfolgreich bekämpft sind?
Schlupfwespen machen sich in deinen Küchen- oder Kleiderschränken nützlich, solange es dort Motteneier zu vertilgen gibt. Ist die Mottenpopulation von den Schlupfwespen beseitigt, dann finden sie in deinem Haushalt keine Nahrungsquellen mehr und sterben den „Heldentod“. Du hast also keine weitere Insektenplage zu befürchten und kannst den kleinen Nützlingen dankbar sein.
5. Fortpflanzung und Lebenszyklus
Welche Entwicklungsstadien durchlaufen Schlupfwespen?
Wie viele andere Insekten durchlaufen auch Schlupfwespen mehrere Entwicklungsstadien:
- Ei: Etwa 1 bis 2 Tage nach der Paarung sucht sich das Schlupfwespen-Weibchen eine geeignete Brutstätte für ihren Nachwuchs. Dabei bohrt sie gleich eine ganze Reihe von Motteneiern an und legt einige ihrer insgesamt rund 70 – 120 Eier hinein. So werden die Motteneier zu Schlupfwespen-Eiern umfunktioniert.
- Larve: In den winzigen Schlupfwespen-Eiern entwickelt sich jeweils eine Larve. Diese schlüpft, wächst und gedeiht innerhalb des Motteneis und durchläuft währenddessen drei Larven-Stadien.
- Puppe: Ist die Larve bereit zur „Verwandlung“, dann spinnt sie einen papierartigen Kokon um sich herum. In diesem sogenannten Puppenstadium vollzieht sich die Metamorphose von der madenförmigen Larve zum fertigen Insekt.
- Erwachsene Schlupfwespe: Bereit zum Schlüpfen, nagt die Schlupfwespe die zähe Eischale von innen heraus an und schält sich aus dem Mottenei.
Fun Fact
Vielen Schlupfwespen-Männchen kann es nicht schnell genug gehen: Sobald Bewegung in ein Mottenei kommt, gehen sie davor in Warteposition, um frisch geschlüpfte Weibchen sofort zu befruchten.
Wie lange dauert es, bis Schlupfwespen schlüpfen?
Nach der Eiablage dauert es im Schnitt 10 Tage, bis die nächste Schlupfwespen-Generation bereitsteht. Je nach Temperatur und Umgebungsbedingungen kann die Zeitspanne aber auch länger oder kürzer ausfallen.
Wie lange überleben Schlupfwespen?
Die Lebensdauer von Schlupfwespen hängt hauptsächlich von zwei Faktoren ab:
- dem Nahrungsangebot
- der Umgebungstemperatur
Finden erwachsene Schlupfwespen keine Nahrung und keine Flüssigkeit mehr, dann sterben sie innerhalb von wenigen Tagen. Diese Zeitspanne reicht aus, damit die Weibchen auf die Suche nach Motteneiern gehen und ihre Eier darin ablegen können. Mit Futter und Flüssigkeit versorgt, können sie (unter Laborbedingungen) auch 30 Tage und länger überleben.
Generell entwickeln sich die Tiere langsamer, je kühler ihre Umgebung ist. Bei Kühlschrank-Temperaturen halten es ausgewachsene Trichogramma-Schlupfwespen auch ohne Nahrung bis zu 10 Tage aus.
Tipp: Auch unsere Schlupfwespen-Kärtchen kannst du ein paar Tage im Kühlschrank zwischenlagern, um das Schlüpfen der Nützlinge zu verzögern.
Unter welchen Bedingungen entwickeln sich Schlupfwespen am besten?
Hier sind vor allem zwei Aspekte entscheidend:
- die Temperatur
- die Luftfeuchtigkeit
Zwar überleben Schlupfwespen bei kühleren Temperaturen länger, sie sind dann aber auch nicht ganz so fit und legen weniger Eier. Optimal ist Raumtemperatur – also 20 bis 25° C – und eine Luftfeuchtigkeit von 65 bis 80 Prozent. Temperaturen über 35° C halten Schlupfwespen nicht lange aus.
Was passiert mit den Schlupfwespen, wenn keine Motteneier mehr da sind?
Sind alle Motteneier in deinem Haushalt erfolgreich bekämpft, dann haben die Schlupfwespen keine Lebensgrundlage mehr. Sie sterben innerhalb weniger Tage, ihre fast unsichtbaren Überreste wirst du im Haushalt kaum bemerken. Die kleinen Helden machen sich nach getaner Arbeit also fast wortwörtlich wieder „aus dem Staub“.
6. Vorkommen
Wo kommen Schlupfwespen natürlicherweise vor?
Schlupfwespen als Familie sind weltweit verbreitet. Auch Trichogramma evanescens kommt natürlicherweise in vielen Habitaten vor und wurde in unseren Breiten auch im Freiland gesichtet.
Die meisten Schlupfwespen sind übrigens keine dicken Brummer, sondern echte Winzlinge – viele davon weniger als 1 Millimeter groß. Als „Luft-Plankton“ nimmt man diese Arten kaum wahr.
Welche Rolle spielen Schlupfwespen im ökologischen Gleichgewicht?
So klein und unscheinbar viele Schlupfwespen-Arten auch sind, so groß ist ihre Rolle im Gleichgewicht der Natur: Indem sie andere Insekten parasitieren, halten sie deren Populationen ganz natürlich in Schach und sorgen dafür, dass keine Art überhandnimmt.
Welche Rolle spielen Schlupfwespen in der biologischen Schädlingsbekämpfung weltweit?
Schlupfwespen wie Trichogramma evanescens haben sich seit vielen Jahrzehnten in der giftfreien Schädlingsbekämpfung verdient gemacht: Sowohl in Haushalt als auch im Gewerbe und in der Landwirtschaft sind sie als biologische Waffe gegen Schadinsekten äußerst effektiv.
In der biologischen Landwirtschaft haben Schlupfwespen den großen Vorteil, dass die meisten Arten äußerst spezialisiert sind. Sie gefährden dadurch keine anderen, „nützlichen“ Insekten- oder Spinnenarten.
7. Schlupfwespen als Nützlinge
Wie werden Schlupfwespen eingesetzt?
Trichogramma-Schlupfwespen können zahlreiche Mottenarten befallen – und decken somit alles ab, was uns in unseren Küchen- und Kleiderschränken flatternd und eierlegend belästigt. Vorwiegend eingesetzt werden sie gegen Lebensmittelmotten und Kleidermotten, insbesondere
- Mehlmotten (Ephestia kuehniella)
- Getreidemotten (Sitotroga cerealella)
- Dörrobstmotten (Plodia interpunctella)
- Kornmotten (Nemapogon granellus)
- Mehlzünsler (Pyralis farinalis)
- Kleidermotten (Tineola bisselliella)
- Pelzmotten (Tinea pellionella)
In der Landwirtschaft macht Trichogramma evanescens auch anderen Schadinsekten wie dem Kohlweißling oder dem Pflaumenwickler das Leben schwer.
Darüber hinaus kommen in der Landwirtschaft und im Vorratsschutz noch viele weitere Schlupfwespen-Arten zum Einsatz, wie die folgende Übersicht zeigt:
Schlupfwespen und gegen welche Schädlinge sie wirken:
Schlupfwespen-Art |
Bild |
Wirkt gegen folgenden Schädling |
Behandlungsform |
---|---|---|---|
Trichogramma evanescens |
folgt |
Eier von Lebensmittelmotten:
Eier von Kleidermotten:
Eier weiterer Motten und kleiner Schmetterlinge, z.B.:
|
Karten in die Nähe der Mottennester legen. Die Schlupfwespe sucht mit ihrem Riechsinn Motteneier und parasitiert diese (legt eigene Eier in das Ei der Motte). |
Trichogramma brassicae |
folgt |
Eier von:
|
Ausbringungskärtchen aufhängen oder (im Freiland) mittels Kapsel- oder Kugel-Verfahren ausbringen. |
Habrobracon hebetor |
folgt |
Larven von Lebensmittelmotten:
|
Nützlinge am Einsatzort freilassen. |
Baryscapus tineivorus |
folgt |
Larven von
|
Nützlinge am Einsatzort freilassen. |
Encarsia tricolor |
folgt |
Larven der Kohlmottenschildlaus (Weiße Fliege) |
Nützlinge im Bestand freilassen. |
Coccophagus lycimnia |
folgt |
Adulte Napfschildläuse, besonders
|
Nützlinge im Bestand freilassen. |
Darüber hinaus gibt es auch eine etwas andere Gattung: Die Lagererzwespe, die gegen Vorratsschädlinge wie den Brotkäfer, Kornkäfer oder Maiskäfer wirkt. Sie ist jedoch keine Schlupfwespe, sondern gehört zur Familie der Erzwespen (Chalcidoidea). Ebenso wie die Schlupfwespe ist aber auch die Lagererzwespe ein Parasitoid, das heißt: Die Weibchen spüren die Larven der vorratsschädigenden Käfer auf und legen darin ihre Eier ab. Dadurch werden die Schädlinge in ihrer Entwicklung gestoppt.
Du siehst also: Es gibt unzählige Möglichkeiten, um Vorrats- und Pflanzenschädlinge mithilfe von Nützlingen völlig sanft, natürlich und giftfrei zu bekämpfen.
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Julia Braunsteiner-Berger schreibt seit vielen Jahren als freiberufliche Autorin über Medizin- und Gesundheitsthemen. Nach einem Biologiestudium absolvierte sie u.a. Fortbildungen im Bereich Medical Writing und Pflegewissenschaften. Ein besonderes Anliegen ist ihr die laiengerechte Aufarbeitung medizinischer Themen.
Quellen
Beiträge zur Lebensgeschichte der Schlupfwespe Trichogramma evanescens Westwood. Zur Kenntnis wirtschaftlich wichtiger Tierformen 5., Arbeiten aus der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft, online: https://www.openagrar.de/receive/openagrar_mods_00044275 (abgerufen am 30.08.2024).
Ichneumonidae. Spektrum Lexikon der Biologie, online: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/ichneumonidae/33598 (abgerufen am 30.08.2024).
Masry, S. & El-Wakeil, N. (2020). Egg Parasitoid Production and Their Role in Controlling Insect Pests. In: El-Wakeil, N., Saleh, M., Abu-hashim, M. (Hrsg.): Cottage Industry of Biocontrol Agents and Their Applications. Springer, online: https://www.researchgate.net/publication/337606068_Egg_Parasitoid_Production_and_Their_Role_in_Controlling_Insect_Pests (abgerufen am 30.08.2024).
Nützlinge für den biologischen Pflanzenschutz bestimmen. Informationsportal Ökolandbau.de, online: https://www.oekolandbau.de/pflanzendoktor/nuetzlinge/ (abgerufen am 06.09.2024).
Ruisinger, M. (o.J.). Trichogramma-Schlupfwespen gegen Schadschmetterlinge. Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, online: https://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/pflanzenschutz/biologisch/falter/trichogramma.htm (abgerufen am 30.08.2024).
Schöller, M. & Hassan, S. (2001). Comparative biology and life tables of Trichogramma evanescens and T. cacoeciae with Ephestia elutella as host at four constant temperatures. Entomologia Experimentalis et Applicata 98: 35 – 40, online: https://www.academia.edu/4974481/Comparative_biology_and_life_tables_of_Trichogramma_evanescens… (abgerufen am 30.08.2024).
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