Startseite » Motten » Speichermotten erkennen
Speichermotten erkennen
- Thema: Haushalt/Motten
- Aktualisiert am 26.02.2025
- Cordula Becker, Expertin für Haushalt & Garten
Speichermotten, auch als Kakaomotten oder Tabakmotten bekannt, sind eine verbreitete Mottenart, die besonders in Lagerhäusern, Produktionsbetrieben und Vorratsspeichern vorkommt, aber auch Haushalte befallen kann. In Privathaushalten trifft man allerdings häufiger auf ihre Verwandten, die Dörrobstmotten und Mehlmotten. Auf dieser Seite zeigen wir dir auf, woran du die Speichermotte erkennen kannst. Weitere Motten in deinem Zuhause kannst du auf unserer Übersichtsseite zu den unterschiedlichen Mottenarten identifizieren.
Inhaltsübersicht
Schlupfwespen: Das beste Mittel gegen Speichermotten
Wenn die Speichermotten deine Lebensmittel befallen haben, helfen Schlupfwespen weiter:
Schlupfwespen sind:
- kaum wahrnehmbare 0,4 mm kleine Nützlinge
- der in der Natur vorkommende natürliche Feind der Motte
- total ungefährlich (sie fliegen nicht und haben es nur auf die Motteneier abgesehen, die sie parasitieren und somit die Brut der Motten eliminieren).
Schlupfwespen-Kärtchen werden idealerweise über einen Zeitraum von 6-9 Wochen in die Nähe der Mottennester gelegt. Danach hast du Ruhe!
Schlupfwespen finden schon seit einiger Zeit in der Landwirtschaft als Nützling und Alternative zu Chemie Anwendung. Nutze sie wie die Profis in deinem Zuhause.
Woran erkenne ich Speichermotten (Ephestia elutella)?
Speichermotten (Ephestia elutella) durchlaufen verschiedene Entwicklungsphasen – wie alle Schmetterlingsarten. Wenn du umherfliegenden Faltern in deiner Küche oder deinen Vorratsräumen begegnest, dann ist das ein sicheres Zeichen für befallene Vorräte. Betroffene Lebensmittel erkennst du an charakteristischen Gespinstfäden, die für eine verklumpte Struktur sorgen und an Spinnweben erinnern. In diesen Gespinsten finden sich typischerweise Larven, Eier und Kotspuren der Speichermotte.
Ideale Bedingungen für die Vermehrung von Speichermotten
Temperatur: Speichermotten gedeihen besonders gut in warmen Umgebungen zwischen 20°C und 30°C. Bei Temperaturen unter 10°C verlangsamt sich ihre Entwicklung deutlich oder kommt zum Stillstand. Temperaturen über 35°C wirken in der Regel tödlich auf diese Schädlinge.
Feuchtigkeit: Ein mittlerer bis hoher Feuchtigkeitsgrad (etwa 50-70%) schafft optimale Entwicklungsbedingungen. In zu trockenen Umgebungen trocknen die Larven aus.
Nahrungsangebot: Als „Kakaomotte“ bezeichnet, bevorzugt diese Art besonders Kakao- und Getreideprodukte sowie Tabakbestände – daher ihr charakteristischer Name.
Versteckmöglichkeiten: Für die Eiablage und Verpuppung suchen Speichermotten gezielt dunkle, ungestörte Bereiche auf. Lagerhallen, Vorratskammern, Küchenschränke und kleine Ritzen bieten ihnen perfekte Rückzugsorte.
Aussehen der Speichermotte
Falter
Die ausgewachsenen Speichermottenfalter erreichen eine Körperlänge von etwa 7-9 Millimetern. Wie alle Motten verfügen sie über zwei Flügelpaare: Die Vorderflügel zeigen eine einheitliche grau- bis graubraune Färbung, mitunter mit leichtem Glanz. Anders als die Dörrobstmotte fehlt ihnen die markante zweifarbige Zeichnung mit dem kupferfarbenen Streifen am Flügelende. Die Hinterflügel präsentieren sich in einem helleren Grauton. Mit einer Flügelspannweite von 14-20 mm sind sie gut erkennbar.
Das Flugverhalten der Kakaomotten wirkt ungleichmäßig und flatternd. Sie bewegen sich in schlingernden, zickzackförmigen Mustern, was ihnen ein chaotisches Erscheinungsbild verleiht und sie schwer fangbar macht.
Im Vergleich zu anderen Mottenarten mit gradlinigerem Flugverhalten erscheint die Speichermotte hektisch und nervös. Ihre Hauptaktivitätszeit liegt in der Dämmerung und nachts, obwohl sie auch tagsüber – besonders in der Nähe befallener Vorratslager oder bei künstlicher Beleuchtung – anzutreffen sind.
Larven
Die Larven erscheinen als kleine Raupen mit einer maximalen Länge von 15 mm. Ihre Körpermerkmale:
- Färbung von weißlich bis cremefarben
- Charakteristischer brauner Kopf
- Je nach Nahrungsaufnahme leicht rosa oder gelbliche Farbvariationen möglich
Diese Larven verursachen den eigentlichen Schaden, da sie sich aktiv von Vorratsgütern ernähren. Typischerweise hinterlassen sie in befallenen Lebensmitteln feine Gespinstfäden, die Nahrungspartikel miteinander verbinden. Nach Erreichen der vollen Größe verlassen die Larven häufig ihre Nahrungsquelle auf der Suche nach geschützten Verpuppungsplätzen – dabei kriechen sie oft an Wänden oder Decken entlang.
Gespinste
Gespinstfäden zählen zu den ersten erkennbaren Anzeichen eines Befalls. Diese feinen, klebrigen Strukturen entstehen während der Nahrungsaufnahme der Larven. Sie führen zur Verklumpung von Lebensmitteln und deuten auf ein fortgeschrittenes Larvenstadium hin.
Eier
Die winzigen Eier mit einem Durchmesser von nur 0,3-0,5 mm sind mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar. Sie zeigen eine weißliche Färbung. Weibliche Motten legen ihre Eier strategisch direkt auf oder nahe geeigneter Nahrungsquellen ab – bevorzugt bei Getreideprodukten, Mehl, Kakao, Tabak oder getrockneten Früchten.
Wie genau sieht der Lebenszyklus der Speichermotte aus?
Der vollständige Entwicklungszyklus der Speichermotte umfasst je nach Umgebungsbedingungen typischerweise 5 bis 7 Wochen, kann sich aber bei niedrigeren Temperaturen deutlich verlängern. Die Entwicklung gliedert sich in folgende Phasen:
- Ei: Ein Weibchen legt zwischen 100 und 300 mikroskopisch kleine Eier (ca. 0,3-0,5 mm) direkt an Nahrungsquellen ab. Je nach Temperaturverhältnissen schlüpfen diese nach 3 bis 14 Tagen.
- Larven: Die geschlüpften Larven beginnen unmittelbar mit der Nahrungsaufnahme und durchlaufen fünf Entwicklungsstufen. Mit einer maximalen Länge von 15 mm variiert ihre Entwicklungsdauer stark in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur – durchschnittlich benötigen sie 3 bis 6 Wochen.
- Verpuppungsphase: Nach Abschluss des letzten Larvenstadiums suchen sie geschützte Bereiche für die Verpuppung auf. Dieser Prozess erstreckt sich über 1 bis 3 Wochen.
- Ausgewachsene Falter: Nach erfolgreicher Verpuppung schlüpfen die adulten Motten. Mit einer Lebensdauer von lediglich 7 bis 12 Tagen nehmen sie keine Nahrung mehr auf. Ihr einziger Lebensinhalt besteht in der Fortpflanzung – sie paaren sich unmittelbar nach dem Schlüpfen.
Wovon ernähren sich Speichermotten?
Das Nahrungsspektrum der Speichermottenlarven ist vielfältig, wobei sie besonders häufig in Großlagern und Produktionsstätten anzutreffen sind. Zu ihren bevorzugten Lebensmitteln zählen:
- Kakao und Kakaoprodukte: Hauptgrund für ihre Bezeichnung als „Kakaomotte“
- Tabakerzeugnisse: Ein weiteres bedeutendes Befallsgut, besonders in Tabaklagern
- Getreideprodukte: Diverse Mehlsorten, Reis, Haferflocken, Teigwaren, Müsli
- Backwaren: Brot, Gebäck, Kuchen
- Getrocknete Früchte: In geringerem Maße als Dörrobstmotten, jedoch durchaus Rosinen, Datteln und Feigen
- Nussprodukte: Verschiedene Nusssorten wie Mandeln, Erdnüsse und Walnüsse
- Samenkörner: Sonnenblumen- und Kürbiskerne
- Gewürze und Kräuter: Getrocknete Kräutermischungen, Teesorten
- Tierfutterprodukte: Vogelfutter, Fischfutter und andere Trockenfuttersorten
In befallenen Nahrungsmitteln hinterlassen die Larven neben Gespinsten auch Kotreste und Fraßspuren, die die Lebensmittel ungenießbar machen. Sie besitzen die Fähigkeit, in unzureichend verschlossene Verpackungen einzudringen und können sogar Papier sowie dünne Kunststoffverpackungen durchbohren.
Speichermotten erkannt - wie bekämpfe ich sie?
Sollte es sich bei dir zu Hause um einen Befall mit Speichermotten handeln, dann solltest du schnell handeln, denn die Schädlinge breiten sich sehr schnell aus. Folge diesem Aktionsplan:
- Führe eine gründliche Inspektion aller Lebensmittel durch und entferne befallene Produkte konsequent.
- Entsorge befallene Waren sofort außerhalb deiner Wohnräume und vermeide längere Lagerung im Hausmüll.
- Reinige betroffene Schränke gründlich mit dem Staubsauger und wische mit Essigwasser nach. (Du kannst einen Nylonstrumpf in das Staubsauerrohr stülpen, dann fängst du die Schädlinge auf und hast sie nicht im Beutel)
- Bewahre alle anfälligen Lebensmittel künftig in luftdichten Behältern auf.
- Setze Schlupfwespen als natürliche Bekämpfungsmethode gegen die Lebensmittelmotten ein
Hier findest du mehr dazu, wie du Lebensmittelmotten effektiv bekämpfst und wie du Schlupfwespen richtig anwendest und wieso Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten so gut wirken.
Hier schreibt: Cordula Becker, Redakteurin & Expertin für Haushalt & Garten bei Hey Nature
Cordula Becker ist Redakteurin für die Bereiche Haushalt und Garten und arbeitet bereits seit 3 Jahren für Hey Nature aus Bonn. Besonders gut kennt sie sich mit den Themen Haustiere, Pflanzenpflege und Schädlinge aus und berät Klienten seit Jahren zum Thema Nützlinge. Cordula recherchiert mit Leidenschaft und Expertise die effektivsten, aber dabei auch natürlichsten und nachhaltigsten Lösungen für alle Probleme rund ums Thema Haushalt, Familie und Garten.
Hey Nature ist ein seit 2014 bestehendes Familienunternehmen, welches sich nachhaltigen Lösungen für alltägliche Probleme verschrieben hat und hierzu natürliche Leistungen, Wirkweisen und Produkte anbietet.
Quellen
-
Stratil, H. H., & Reichmuth, C. (1984). Untersuchungen zur Kälteempfindlichkeit von Eiern und jungen Larven der Speichermotte, Ephestia elutella (Hübner) (Lepidoptera: Pyralidae). Anzeiger für Schädlingskunde, Pflanzenschutz, Umweltschutz, 57(1), 1-5
-
Wohlgemuth, R., Reichmuth, C., Rothert, H., & Bode, E. (1987). Auftreten vorratsschädlicher Motten der Gattung Ephestia und Plodia außerhalb von Lägern und lebensmittelverarbeitenden Betrieben. Anzeiger für Schädlingskunde, Pflanzenschutz, Umweltschutz, 60(3), 44-51
Hast du Anregungen, Ideen oder Kritik zu diesem Artikel? Dann melde dich gerne bei uns unter redaktion@heynature.de.
Diesen Artikel jetzt teilen & weitersagen:
Weitere interessante Artikel für Dich aus unserem Motten-Ratgeber:
Speichermotten erkennen
Speichermotten, auch als Kakaomotten oder Tabakmotten bekannt, sind eine verbreitete Mottenart, die besonders in Lagerhäusern, Produktionsbetrieben und Vorratsspeichern vorkommt, aber
WeiterlesenPelzmotten – so kannst du sie erkennen
Deine Kleidung ist zerfressen und auch deine Wollteppiche haben lauter kleine Löcher? Du hast es sogar schon flattern sehen in
WeiterlesenMehlzünsler – so erkennst du ihn
Der Mehlzünsler (Pyralis farinalis) kommt in Deutschland vor, ist aber in Haushalten eher selten anzutreffen. Er gilt primär als Schädling
WeiterlesenSchlupfwespen im Porträt: Biologie, Vermehrung und Lebensweise
Ob in der Küche oder im Kleiderschrank – Motten sind unerwünschte Gäste, doch zum Glück gibt es Schlupfwespen! Diese winzigen,
WeiterlesenWie hilfreich war dieser Beitrag?
Klicke auf die Sterne um zu bewerten!
Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 5
Bisher keine Bewertungen! Jetzt diesen Beitrag bewerten.
Die Inhalte auf dieser Website sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt. Sie ersetzen keinesfalls die persönliche Betreuung, Beratung oder Behandlung durch einen Arzt oder eine Ärztin. Die auf heynature.de zur Verfügung gestellten Inhalte können und dürfen nicht als Grundlage selbstgestellter Diagnosen oder zur Eigenmedikation dienen und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Konsultiere bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer deinen Arzt oder deine Ärztin!